Wenn man einen regelmäßigen Newsletter versenden möchte, stellt sich zunächst die Frage nach der richtigen Software. Dabei wird man auf verschiedene Modelle stoßen.
Spezialisierte Newsletteranbieter vermieten Ihr System als "Software as Service". Die Software läuft auf den Servern des Anbieters und der Versand der E-Mails erfolgt ebenfalls über dessen Server. Abgerechnet wird nach der Anzahl der Empfänger, der Anzahl der monatliche versendeten E-Mails oder nach einer Kombination aus beidem.
Der große Vorteil dieser Lösung ist, dass die Systeme auch mit sehr großen Empfängerlisten zurecht kommen. E-Mails werden schnell und zuverlässig zugestellt und die meisten Anbieter haben sich in Whitelists eintragen lassen, so dass die versendeten E-Mails seltener im Spamordner der Empfänger landen. Zudem bieten die Anbieter teilweise sehr ausführliche Berichte, Template-Systeme und Zusatzfunktionen wie A/B Tests.
Es entstehen zwar laufende Kosten und die Daten der Empfänger werden auf den Servern eines externen Anbieters gespeichert, aber der Versand verläuft rasend schnell und zuverlässig, die eigenen Server werden nicht belastet, und Empfänger können sich bequem online ab- und anmelden.
Andere Lösungen sind in aller Regel billiger. Nach unserer Meinung wiegen die Vorteile einer Software as Service Lösung die Nachteile aber mehr als auf. Wem nützen schon Newsletter, die erst Tage später zugestellt werden oder die nur im Spamordner landen? Und verkraftet der eigene Server wirklich den Versand der E-Mails und die Zugriffe auf die eigene Webseite durch das Mailing?
Wir empfehlen unseren Kunden deshalb in aller Regel diese Lösung, wenn nicht nur sehr wenige E-Mails verschickt werden.
Gängige Anbieter sind Cleverreach, Mailchimp oder Rapidmail. Die Preismodelle sind ähnlich, aber je nach Anzahl der Empfänger und der Frequenz in der Mailings verschickt werden, ist mal der eine oder der andere Anbieter günstiger.
Das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet dabei aus unserer Sicht derzeit Cleverreach. Der Funktionumfang ist sehr gut (A/B Tests, gutes Reporting, gutes Vorlagensystem, zeitgesteuerter Versand, usw.), das System läuft stabil und der Support reagiert schnell.
Es gibt eine Reihe von Newsletter Systemen, die dafür ausgelegt sind, dass man sie auf dem eigenen Webserver installieren kann. Meist sind sie in PHP programmiert. Manche davon werden kommerziell vertrieben, andere sind kostenlos unter einer Open Source Lizenz erhältlich.
Das bekannteste System dürfte phpList sein, weil es kostenlos erhältlich ist. Andere Beispiele sind Listmessenger oder poMMo.
Diese Systeme wirken attraktiv, weil sie wenig oder keine Anschaffungskosten haben und weil sie zudem keine laufenden Kosten mit sich bringen. Man kann sie auf dem eigenen Webserver betreiben und damit beliebig viele E-Mails verschicken.
Dieser Vorteil ist hingegen auch zugleich der größte Nachteil. Die Systeme kommen nur bedingt mit großen Empfängerlisten zurecht und normale Webserver sind nicht für den Versand von sehr vielen E-Mails gleichzeitig ausgelegt.
Im ungünstigsten Fall wird der Server durch den Versand überlastet und E-Mails werden nur mit großen Verzögerungen ausgeliefert und eventuell leidet zusätzlich die Performance der eigenen Webseite. Dazu kommt noch das Risiko, mit dem eigenen Server auf E-Mail Blacklists zu landen.
In der Summe eignet sich diese Methode deshalb nur für den Versand an kleine Listen mit wenigen tausend Empfängern.
Eine andere Möglichkeit ist der Versand der Emails über eine lokal auf dem Computer installierte Software. Bekannt ist hier in erster Linie das Programm Supermailer.
Die Programme sind vergleichsweise günstig und man benötigt keine besonderen Kenntnisse, um sie einzurichten. Die Software wird wie jedes andere Programm unter Windows installiert. Empfängerlisten lassen sich bequem per Excel oder Access einspielen und es entstehen ebenfalls keine laufenden Kosten.
Dem stehen hingegen auch einige schwerwiegende Nachteile gegenüber. Der Versand muss per SMTP über den eigenen Server laufen, was zu den oben genannten Problemen mit langsamem Versand und der Überlastung des Mailsystems führen kann.
Dazu kommt, dass man nur mit zusätzlichen Scripten auf der Webseite dafür sorgen kann, dass Empfänger sich bequem selbst vom Newsletter abmelden können. Auch ein Reporting über gelesene oder geöffnete E-Mails ist nur mit Hilfe von Zusatztools möglich.